Der Name Unterbäch leitet sich von den zwei Bergbächen her, wobei "unter" hier in der Bedeutung von "zwischen" zu verstehen ist. Entsprechend hat es im Ort zahlreiche wassergetriebene, mechanische Anlagen gehabt: Säge, Schmieden, Walke etc.

Erstmals erwähnt wird Unterbäch um 1280.

1554 schrieb Papst Julius III  eine Bulle, die den Unterbächern erlaubte, eine eigene Kirche zu bauen. Die erste Kirche wurde 1558 geweiht und der heutige Bau stammt von 1675 und 1775 (4). Die päpstliche Bulle hängt links vom prächtigen Ritz-Altar von 1697.


Die Strasse nach Visp wurde 1936 erstellt, die Luftseilbahn 1950, die Sesselbahn 1954. (3)

Die Unterbächner sind bekannt für ihren Mut und waren der Zeit oft voraus:

  • Sigismund von Unterbäch schrieb das erste Geschichtsbuch über das Wallis, führte im Unterricht das Fächersystem ein und plädierte als fortschrittlicher Provinzial für eine breitere Verwendung der Muttersprache.
  • Weitsichtige Errichtung von vier Wasserkraftwerken zur Energiegewinnung.
  • Pioniere und Pionierinnen des Frauenstimmrechts:

Als erster Ort der Schweiz, gewährte die Gemeinde Unterbäch am 3. März 1957 ihren Bürgerinnen das Stimmrecht – gegen den Willen des Kantons und der Landesregierung!
Eine mutige Pioniertat, von welcher sogar The New York Times und Der Spiegel berichteten. Entsprechend gilt Unterbäch als das
Rütli der Schweizer Frau.

 

Jubiläum 2017: 60 Jahre Frauenstimmrecht:
Blick online

Reportage der Feierlichkeiten vom 30. März 2017

Bericht Rütli der Schweizerfrau WJB 2018
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Das Familienepos "Am Schattenberg" (2009) des Walliser Autors Otto Zumoberhaus, gewährt einen Einblick in das nicht immer einfache Leben in der Region zwischen 1870 und 2000.

 

Das Reportagenbuch "Das Tal des Schweigens" (2013), beschreibt Walliser Parteifilz, Vetternwirtschaft, illegale Machenschaften, Intrigen, Willkür, Medienzensur, Bigotterie und Heuchelei. Der Autor Kurt Marti wurde vor Gericht gezerrt und von der Walliser Justiz verurteilt und diffamiert. Schliesslich sprach ihn das Bundesgericht in allen Punkten frei.

 

Heute hat die auf 1250 m.ü.M. liegende Gemeinde 400 Einwohner (330 Stimmberechtigte), 170 Erst- und 400 Zweitwohnungen (66%), ein VOLG-Lebensmittelgeschäft mit Post, Restaurants und 4 Hotels, Kantonalbank und Bancomat. Die finanzielle Situation ist höchst komfortabel: Die in vier Werken mit Wasserkraft gewonnene Elektrizität kann zu garantierten Preisen verkauft werden. Im Winter wird Strom zugekauft, auch für die Wintersportanlagen.

 

Die Luftseilbahn fährt am WE immer um '25 mit Anschluss nach Visp und Bern; unter der Woche alle 30 Minuten.